Klimawandel verändert vor unserer Haustür

11/2013 - Es ist nicht neu, dass der Klimawandel die Umwelt verändert. Allerdings geht es dabei nicht nur um die Erhöhung des Meeresspiegels oder das Abschmelzen der Polkappen, was "weit weg" geschieht. Der Klimawandel verändert auch die Ökologie in den Wäldern bei uns zuhause. Gerade für Bomlitz mit den großen Waldgebieten Lohheide und Wisselshorst kann das unabsehbare Auswirkungen haben. Diplom-Forstingenieur Richard Brandes stellte diese Effekte in einem FORUM-Vortrag dar und sorgte für Erkenntnisse und auch Nachdenklichkeit.

Der Klimawandel beeinflusst die Vegetation und auch das Wachstum der Bäume. Immer häufiger treten Klimaextreme auf wie starke Stürme, heiße Sommer, heiße Frühjahre oder starke Regenfälle. „Durch diese Einflüsse verschiebt sich auch die Vegetationszeit, und die Vegetation selbst verschiebt sich nach Norden“, so Referent Brandes. Dabei sei die Anfälligkeit von Wäldern gegenüber Trockenheit ein globales Problem. Die Veränderung der Temperatur und der Niederschläge führe zu Trockenstress bei den Bäumen, auf den diese reagieren müssten. Wissenschaft und Forschung beschäftigten sich bereits seit Jahren intensiv mit diesen Reaktionen.

„Es gab auch in der Vergangenheit schon Wärme- und Kälteperioden. Eiszeiten prägten die Landschaft in der Heide“, erläuterte der Experte. Oft werde vergessen, dass man sich aus Sicht der Klimaexperten derzeit in einer Zwischenwärmezeit befinden würde. Bereits im Hochmittelalter habe es längere Wärmeperioden gegeben, die den Wikingern um 1000 n. Chr. den Anbau von Getreide auf Grönland ermöglichten. Auch durch die jetzige Wärmeperiode sei es z.B. wieder möglich, Wein viel weiter im Norden anzubauen als das vor 50 Jahren noch der Fall gewesen sei.

Förster und Waldbesitzer müssten diese Veränderung als Herausforderung annehmen. „Man kann in absehbarer Zeit nicht drumherumkommen“, sagte Richard Brandes. Individuell müsse man sich eine Strategie zurechtlegen, um die unterschiedlichen Lebensräume zu schützen, die man in seiner Forst habe. Aus dieser Veränderung könne auch eine Chance zur Gestaltung entstehen. "Auf jeden Fall sei es wichtig, mit der Entwicklung bewusst umzugehen", so Brandes.

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