In den Stammbaum klettern und Wurzeln finden

05/2015 - Woher kam eigentlich Omas Mutter, und wie heißen die Personen auf den Fotos in den alten Alben? Bei der Ahnenforschung klettert man in den Stammbaum, um in den Verästelungen die eigenen Wurzeln zu finden. Und dank der heutigen Möglichkeiten im Internet ist die Suche bei den ersten Schritten häufig deutlich weniger aufwendig, als sie es vor zehn Jahren noch war. "Allein schon die detektivische Herausforderung lässt einen nach kurzer Zeit schon nicht mehr los", beschrieb der Referent Torsten Kleiber beim FORUM-Vortrag „Von MIR hat er das nicht - Ahnenforschung für Anfänger" im Benefelder Lorishof.

Anhand seiner eigenen Familiengeschichte erklärte der Referent, wie er zu Beginn alle alten Familiendokumente sammelte, auch wenn er die Puzzleteile anfangs noch nicht zusammensetzen konnte. "Auch die alten Geschichten, Gerüchte und Vermutungen müssen zuerst einmal aufgeschrieben und damit gesichert werden. Diese Sammlung kann unsortiert sein, sollte aber mit Quellenangaben versehen sein, um die Information auch später noch nachvollziehen zu können."

Auf dieser Grundlage konnte eine Recherche im Internet und bei Behörden beginnen. Die Weltkriege seien Einschnitte in fast jeder Familie, so dass Angebote wie die Gräbersuche bei www.volksbund.de oder eine Anfrage bei der Dienststelle für Wehrmachtsangehörige schon schnelle Fortschritte brachten. Danach seien Kirchenbücher und Meldeämter eine ergiebige Quelle, die oft bereits im Internet verfügbar seien. "Natürlich kann man Pech haben, und manche Quellen führen ins Leere oder existieren nicht mehr." Ganz zu Ende sei die Suche aber selten.

In vielen Familien würde Auswanderung eine Rolle spielen, so dass das Auswandererhaus in Bremerhaven ein Besuch wert sei. Eine Datenbank mit Passagierlisten sei kostenlos nutzbar und würde sehr schnell Hinweise und gescannte Dokumente liefern. Wer damit weiterforschen wolle, könne bei Auswanderern nach Amerika beim dortigen Einwanderungsarchiv auf Ellis Island gleich neben der Freiheitsstatue in New York nachhaken.

"Vor allem der Respekt vor der Lebensleistung der vorherigen Generationen steigt mit dem Verständnis, wie die konkreten damaligen Umstände waren. Tragödien, Verzweiflung, aber auch Mut und Hoffnung seien bereits an Fakten und Daten erkennbar. Als ob man ein Geschichtsbuch in die Hand nehmen würde, und in den großen Ereignissen käme die eigene Familie vor."

Die Präsentation zum Vortrag steht auf dieser Website im Menü unter "Unser Verein > Infothek > Thema Vorträge" zum Download zur Verfügung.

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